Winterwanderung durch tief verschneite Wälder im Osten Bayerns zu einer romantischen Ruine einer Kapelle. Eine Ruine im doppelten Sinne.
Als Teil eines Englischen Gartens wurde sie einst schon als Ruine errichtet im Zeitalter der "Burgenromantik" des 19. Jahrhunderts ganz im Stil der Gotik.
"Die Ruine, ein letztes Überbleibsel, ein Seitenschiff einer ehemals großen gotischen Kirche oder Doms", so sollte sie damals auf alle Betrachter wirken und das tut sie heute immer noch, vielleicht sogar noch viel mehr, als zu ihrer Entstehungszeit.
Denn der bauliche Verfall, teils Vandalismus und die Natur ließen die Kapelle im Laufe der Zeit quasi auf natürliche Art und Weise ein zweites mal zu einer nun echten Ruine werden.
Ehemals führte eine Aufstiegstreppe ins Obergeschoss, in dem sich ein Gebetsraum befand. Der kleine Altar samt Madonnen- und Engelsfiguren ist längst verschwunden. In den sieben gotischen Fensterhöhlen des Raumes befanden sich einst typisch gotische Glasfenster mit bunten Malereien.
Das Blickfeld von Außen auf dem Frontbereich der Kapelle ist mittlerweile durch Bäume und Efeu sicher ganz im Gegensatz zu früheren Jahren sehr eingeschränkt.
Wind und Wetter haben schon einige Lücken ins Dach der Kapelle gerissen und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses und der noch verbliebene Rest der Geschossdecke, samt der mit Holz verkleideten Innengewölbe im Erdgeschoss, endgültig in sich zusammen brechen werden.