Hier eine kleine Fotoserie über letzte noch sichtbare Spuren des 2. Weltkriegs in Würzburg.
Noch vorhandene Kriegsruinen und Überbleibsel der Luftangriffe vom Februar und März 1945 finden sich vor allem in den Stadtteilen Sanderau und Mainviertel.
Doch auch in der Altstadt lassen sich noch interessante, wenn auch wenige Spuren ausfindig machen.
Zunächst zum Mainviertel mit der wohl augenblicklich bekanntesten Kriegsruine "Alte Kasernenstraße". Ihre noch vorhanden Mauerreste begrenzen heute einen Parkplatz.
Einige Außenmauerreste von ehemaligen Wohnhäusern finden sich noch in der "Tellsteige".
Wie kunstvoll nachträglich angesetzt und als zierende Abgrenzung hin zum Nachbarhaus wirkt eine Bruchsteinmauer mit Fenstergewölben im Bereich der "Neydeckstraße".
Eigentlich kann man hier nicht mehr wirklich von einer Ruine sprechen. In Nachkriegsbauten integrierte alte Torbögen und einfügte alte Mauerfragmente finden sich immerhin noch sehr viele in Würzburg und wären eigentlich einen separaten Blog-Beitrag würdig.
Im Stadtteil Sanderau befinden sich noch viele Hausruinen in abzweigenden Straßen und Gassen der Sanderstraße.
So auch eine lange Außenmauer in der "Badergasse" mit teils zugemauerten Fensterhöhlen.
Auf einer stark verwilderten Baulücke der "Rosengasse" stößt man noch auf Kellergewölbe und wenige Mauerreste.
Zwei kleine Grundstücke mit Mauerresten und teils verschütteten Kellergewölben existieren noch in der "Korngasse".
Gleich nebenan Ecke "Reuerergasse" dienen letzte Mauerreste als Parkplatzbegrenzung. In der "Reuerergasse" selbst steht noch eine schmale Ruine mit einem zumauerten großen Fenster, vielleicht ein ehemaliges Schaufenster?
Kriegsspuren in Würzburgs Altstadt zu finden ist gar nicht so einfach, denn hier wurden nach dem Krieg ganze Straßenzüge der zu 90 % zerstörten Innenstadt systematisch eingelegt, Straßenführungen verbreitert und geändert, kurz um es wurde aufgeräumt.
Eine letzte echte Hausruine liegt nahe am Stadttheater in der "Huebergasse" Das Grundstück ist heute ein willkommener Parkplatz. Noch mächtige alte Außenmauern mit zugemauerten Fenster- und Türhöhlen grenzen diesen Stellplatz zu den Nachbargrundstücken ab.
Keine Ruine, aber dennoch wirkt „Ewalds Antiquitätenladen“ in der "Grabengasse" wie ein Überbleibsel aus unmittelbarer Nachkriegszeit. Aber die Tage dürften wohl gezählt sein für diesen kleinen urigen notdürftig wieder in Stand gesetzten Bau, wie man so hört.
Einschusslöcher und Löcher von Bomben- und Granatsplittern lassen sich heute noch u. a. feststellen am ersten Brückenbogen der Alten Mainbrücke auf der Altstadtseite.
Ob diese Abplatzer und Löcher verursacht wurden durch den britischen Luftangriff vom 16.3.45, bei der Brückensprengung durch zurückgehende Deutschen Wehrmachtseinheiten am 1.4.45 oder bei der Eroberung der Stadt durch US-Truppen ein paar Tage später ist nicht mehr nachvollziehbar.
Eindeutig vom Datum zuzuordnen sind dagegen die meisten der noch vorhandene Beschädigungen am Mauerwerk des Juliusspitals.
Beim letzten von insgesamt vier Angriffen mit Luftminen ging unter anderem eine dieser 2000 KG schweren Riesenbomben am 19. Februar 1945 in der oberen Juliuspromenade in unmittelbarer Nähe zum Spital nieder.
Die Detonation war so groß, dass der rechte Flügel des Juliusspitals zur Straßenfront hin teilweise einstürzte. .
Fast über die gesamte Länge des Mauersockels lassen sich noch heute große und kleine Einschlaglöcher finden.
Auch am dekorativen Mitteltrakt und Eingangsbereich des Spitals finden sich viele Einschusslöcher.
Hier kann es auch möglich sein, dass diese Löcher verursacht wurden durch Beschuss mit Infanteriewaffen. Schließlich wurde Anfang April 1945 fast eine Woche lang noch um die Ruinenlandschaft Würzburgs erbittert gekämpft.
Hier kann es auch möglich sein, dass diese Löcher verursacht wurden durch Beschuss mit Infanteriewaffen. Schließlich wurde Anfang April 1945 fast eine Woche lang noch um die Ruinenlandschaft Würzburgs erbittert gekämpft.