Nordöstlich von Bamberg erhebt sich auf über 560 Meter Höhe über der kleinen Stadt Scheßlitz die Giechburg.
Einst gegründet als Stammburg der Grafen von Giech ging sie 1390 in den Besitz des Hochstifts Bamberg über und wurde von deren Fürstbischöfe fortan als Außenresidenz genutzt.
Zerstört wurde sie gleich dreimal: 1430 durch die Hussiten, 1525 im Bauernkrieg und 1553 im Markgrafenkrieg.
Jeweils wieder aufgebaut konnte die Festung dagegen im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden nicht bezwungen werden.
Anschließend begann ein Zeitabschnitt mit oftmals wechselnden Besitzern und einhergehend der allmähliche Verfall.
Fast wäre die Burg auch vollständig zur Ruine verkommen, hätte nicht der Landkreis Bamberg sie erworben.
Nach ersten Sicherungsmaßnahmen in den 70ziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde 1982 der baufällige Bergfried umfassend saniert und wieder hergestellt.
Der quadratische 24 Meter hohe Turm mit einer Seitenlänge von 12,5 Metern vermittelt den Besuchern einen kolossalen Eindruck.
Die Ringmauer um der Burg ist mit 6 mächtigen Rundtürmen bewehrt, die heute noch in beachtlicher Höhe vorhanden sind.
Die Burg betritt man durch zwei Tore der einstigen Zwingeranlage an deren Wappen sich die Fürstbischöfe von Rotenhan und Schaumberg verewigt haben.
Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Kernburg sind teils wieder aufgebaut, teilweise blieben sie aber auch als Ruine erhalten.
In der großen Burggaststätte kann man einkehren bei typisch fränkischer Küche.
Seit ein paar Jahren findet auf der Giechburg auch ein Mittelaltermarkt statt.
Montag, 30. Juli 2012
Donnerstag, 12. Juli 2012
Der Schenkenturm in Würzburg
Im Norden Würzburgs gelegen steht der
Schenkenturm seit nunmehr über 700 Jahren auf dem Roßberg.
Aus Urkunden geht hervor, dass der
Bergfried 1275 innerhalb von 4 Monaten in Mitten der Burganlage der
Schenken von Rossenberg errichtet wurde, welche hier einige Jahre
zuvor mit den Bau ihrer Burg begannen.
Wie der Turm besaß auch die gesamte
Burganlage einstmals einen quadratischen Aufbau. Von der Burg ist
allerdings nicht mehr viel erhalten.
Das Ende der Burg kam, wie bei so
vielen Burgen im fränkischen Raum zur Zeit des Bauernkrieges 1525.
Burgherr samt dem meisten Gefolge waren zur Verteidigung der nahen fürstbischöflichen Festung Marienburg abkommandiert und mussten wahrscheinlich hilflos
zusehen wie die Burg durch aufgebrachte Bauernhorden in Brand
gesteckt wurde.
Nach dem Krieg wurde die Anlage wahrscheinlich wieder um das Jahr 1600 im bescheidenen Maße aufgebaut und war fortan unter dem Namen
Schenkenschloß bekannt.
In den darauf folgenden Jahrhunderten
verfällt dieses Schloß aber zusehens und wird von Bewohnern der
Umgebung als willkommener Steinbruch genutzt.
So gibt es außer dem Bergfried heute nur noch geringe, teils wieder rekonstruierte Mauerreste zu erkunden.
Vor einigen Jahren wurden die
verschütteten Kellergewölbe bei umfangreichen Grabungsarbeiten
wieder freigelegt.
Auch der Burggraben ist heute noch gut sichtbar. Im Nordabschnitt des Grabens finden sich Mauerreste an der ehemals eine Zugbrücke in die Burg führte.
Heute kann man bequem die Burgruine vom
Westen aus über eine vor einigen Jahren neue errichtete, überdachte
Holzbrücke begehen.
Der Turm wurde mehrmals restauriert –
dabei erhielt er auch sein heutiges Aussehen mit den aufgemauerten
Zinnen. Früher war er mit einem Zeltdach bedeckt und hatte seinen
Zugang über eine noch heute sichtbare Türöffnung in 10 Meter Höhe.
1879 wurde der Turm als Aussichtsturm
für jedermann zugänglich durch eine neue ebenerdige Türe. Im
Innern wo einstmals Holzleitern die einzelnen herausgebrochenen
Geschossdecken aus Holz verbanden wurde eine Steintreppe eingebaut.
Heute ist der Turm bei schönen Wetter
von April – Oktober in der Regel jeden Sonntag geöffnet.
Seit Ende der 90ziger Jahre kümmern
sich die Ritter von Schenken um den Erhalt Burgruine. Außerhalb des
Burggrabens wurde eine Ritterschenke errichtet, die gelegentlich auch
geöffnet hat, besonders natürlich zu Anlässen wie den
alljährlichen Ritterschlag im September eines jeden Jahres.
Einen Steinwurf entfernt ist fast
ganzjährig an das Ristorante Mandino geöffnet, hier kann man bei
schönem Wetter im Freien schlemmen mit herrlichen Blick hinunter in
die Stadt und hinüber zur Festung Marienberg. Unmittelbar daneben
herrscht bei schönen Wetter auch reger Betrieb am FlugsportplatzSchenkenfeld.
Weiter Infos und Bilder zur Burgruine
Schenkenturm gibt es auch hier >>>
Mittwoch, 11. Juli 2012
Ehemalige Bürgerbräu Würzburg
Architektur pur aus dem 19.
Jahrhundert, welche zudem noch den 2. Weltkrieg unbeschadet
überstanden hat findet sich nur noch selten in Würzburg.
Am Ende der Frankfurter Straße kurz
vor dem Zeller Bock findet man sie noch heute, auf dem Areal der
ehemaligen „Bürgerbräu Würzburg“ und dies sogar noch teilweise
im unverfälschten Zustand, ohne größere Um- und Anbauten späterer
Jahre.
Der Ursprung dieser Brauerei reicht
fast 200 Jahre zurück.
Alles begann damals im nahen Zell am Main.
Dort gründete der Weinhändler und Zeller Schultheiß Kilian Lauck
die Sudstätte „Brauhaus Zell am Main“.
1832 verkauft dieser seine Brauerei an
Michael Böhnlein, der kurz darauf einen Bierkeller in Würzburgs
Frankfurter Straße errichten ließ. Die Grundlage für eine spätere
Verlegung der Brauerei nach Würzburg war geschaffen. Zu dieser Zeit
gab es in Würzburg 9 Brauereien und mehr öffentliche Bierkneipen
als Weinschenken.
1840 geht die Brauerei in Besitz des
Kaufmanns Karl Anton Kinzinger über. Zusammen mit seinen neuen
Teilhaber Gustav d` Hengelière erwarb er 1877 etwa 20 Hektar für
den Neubau der Brauerei in Würzburg. 1886 ist die Umsiedlung nach
Würzburg abgeschlossen.
1894 wird die Brauerei in eine GmbH
umgewandelt und heißt nun „Kinzinger & d` Hengelière
Bürgerliches Brauhaus Würzburg-Zell GmbH“. Das Bürgerbräu-Bier
aus Würzburg wird nun weltweit vertrieben.
Nach dem 2. Weltkrieg sind „Bürgerbräu“
und „Würzburger Hofbräu“ die beiden letzten verbliebenen
Brauereien im Stadtgebiet.
1972 erfolgte die Übernahme durch die
„Patrizier Bräu Nürnberg“, damit war der Name „Bürgerbräu
Würzburg“ bereits Geschichte.
1986 feierten die damals noch 120
Mitarbeiter „100 Jahre Brautradition in Würzburg“.
Noch wurden 300.000 Hektoliter im Jahr
produziert, aber das Ende der Brauerei stand unmittelbar bevor.
1989 lief die letzte Flasche „Patrizier
Bräu Würzburg" vom Band.
Seit dem gibt es nur noch eine Brauerei
ist Würzburg, aber auch der „Würzburger Hofbräu“ droht heute
eine Übernahme, auch wenn natürlich weiter hier Bier gebraut wird,
so könnte doch bald die Etikettierung „Würzburger Hofbräu“
verloren gehen.
Anfang der 90iger Jahre kaufte die
Stadt Würzburg die verlassene Brauerei auf, welche seit dem nun
offiziell wieder „Bürgerbräugelände“ heißt. Im Laufe der Zeit
ziehen nun verschiedene Einrichtungen, Vereine und Künstler ein. So
wurde zumindest ein Teil der Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt, obgleich natürlich einige Gebäudeabschnitte auch weiterhin leer standen.
In der repräsentativen ehemaligen Direktoren-Villa am Eingangsbereich zur Frankfurter Straße hin, siedelte sich das Siebold-Museum-Würzburg an.
Neben den einstigen Maschinenhaus hat
sich in leerstehenden Lagerhallen der einmal im Monat statt findende
Würzburger Bauernmarkt etabliert.
Im alten Arbeiterwohnhaus kam das
Theater-Ensemble Würzburg unter. Oberhalb des Arbeiterwohnhauses
wurde am Hang deswegeb eine Freilichtbühne errichtet, allerdings ist
diese heute schon etwas baufällig geworden.
Im ehemaligen Pferdestall befindet sich
heute der Verkauf und die Verwaltung der Sektkellerei Höfer. Auch
Teile der Gewölbekeller werden heute zur Gärung und Lagerung des
Sektes verwendet.
In den ehemaligen Fasshallen hat sich
ein Fittnesscenter und ein Basketball-Zentrum eingerichtet.
Am östlichen Ende des Areal hin zum
angrenzenden "Zeller Bock" befanden sich einst Pichlerei, Büttnerei,
und Küferei. Dort wo einst Holzbierfässer hergestellt bzw. wieder
in Stand gesetzt wurden zog 1992 das Autonome Kulturzentrum Würzburg (AKW) ein.
Aber auch das ist seit ein paar Jahren schon Geschichte.
Wo einst das AKW seine Disco bzw. seinen Konzertraum hatte, ist vor kurzem das
Architektur-Büro Breunig eingezogen, einer der neuen Besitzer des
Areals.
Ende 2011 erwarben der Architekt
Breunig und der Betriebsleiter Höfer der gleichnamigen Sektkeller
große Teile des Bürgerbräugeländes von der Stadt Würzburg.
Großes Pläne wurden seit dem
geschmiedet – innerhalb der nächsten 10 Jahre soll hier
abschnittweise vieles umgebaut und erneuert werden und alles – und
das ist die gute Nachricht - unter Wahrung des Flairs und der
Architektur des 19. Jahrhunderts.
Ein Kreatives Dienstleistungszentrum
soll hier entstehen. Viele Künstler und Handwerker sollen zusätzlich
auf dem Gelände ihren Platz finden, ebenso Gastronomie und ein
Hotel.
Man darf gespannt sein....
Abonnieren
Posts (Atom)