Samstag, 28. Mai 2011

Würzburger Lokschuppen am Fuße des Steinbergs mit kleinen Flakturm

Von den ehemals 3 Lokschuppen - Lokrotunden des Würzburger Hauptbahnhofes sind heute noch zwei erhalten. Erbaut wurden die Lokrotunden Ende des 19. Jahrhunderts. Die Gesamte Anlage mit den 3 halbrunden Hallen war symmetrisch ausgerichtet auf den zweiten Würzburger Bahnhof, der 1865 errichtet wurde für den rasch zu klein gewordenen ersten Bahnhof (Standort des heutigen Stadttheaters). Der Würzburger Hauptbahnhof wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Einziges Überbleibsel des 2. Bahnhofs ist der Kiliansbrunnen.
Auch die 3 Würzburger Lokschuppen wurden im Krieg mehr oder weniger stark beschädigt. Am glimpflichsten kam noch Bau 1 davon, er ist heute wohl noch weitestgehend im Originalzustand erhalten, abgesehen von Ausbesserungen im Dachbereich nach Kriegsende.
Lokschuppen 3 wird seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und ist dem Verfall preisgegeben. Allen drei Lokschuppen vorgelagert waren je eine Drehscheibe auf denen die Lokomotiven zur Wartung in die Hallen rangiert werden konnten. Schön zu erkennen sind im Lokschuppen Haus3 noch die Rauchabzugsschächte für den Dampf der Lokomotiven.
Der gesamte Bau ist durch Vandalismus und den Zahn der Zeit stark mitgenommen. Dieses Denkmal der Industrialisierung wird wohl bald für immer verloren sein. Seit einiger Zeit gibt es Pläne der Bundesbahn, das Gelände zu verkaufen und die zwei noch verbliebenen Lokschuppen abzureißen.


Created with Admarket's flickrSLiDR.


Der mittlere Lokschuppen (Bau 2) wurde bereits in den 50ziger Jahren abgerissen und war wohl am stärksten kriegsbeschädigt.
Genutzt wird heute noch teilweise die Lokrotunde Bau 1. Sie war ebenfalls im Krieg beschädigt worden, wurde aber weitestgehend in ihrer ursprünglicher Form wiederaufgebaut:

Einige Gebäude um den Gebäudekomplex der halbrunden Würzburger Lokschuppen sind heute ebenfalls renovierungsbedürftig, einige werden oder wurden jüngst renoviert. Andere wurden veräußert an Firmen die sich dort angesiedelt haben.

Oberhalb der Lokschuppen befindet sich zur Nordtangente hin ein kleiner Flakturm. Dieser im Krieg errichtete Backsteinturm hat drei Maschinengewehr-Schießscharten, von diesen konnte das Bahngelände gegen Tieffliegerangriffe gut bestrichen werden. Bei der Größe des Turms erscheint es unwahrscheinlich, das hier auch eine Flugabwehrkanone bzw. eine Vierlingsflak installiert gewesen war


Wie eine Lokrotunde in Betrieb funktioniert, kann man hier im Video sehen >>>
Einen guten Bericht über die Würzburger Lokschuppen kann man auch hier finden >>>

Freitag, 13. Mai 2011

Burgruine Scharfeneck über Oberscheinfeld

Bei Oberscheinfeld im westlichen Steigerwald erhebt sich der Bergfried der Ruine Scharfeneck.
Die Burganlage, eine typische Sporenburg, ist durch einem tiefen Halsgraben vom restlichen Teil Berges getrennt. Der Graben ist auch heute noch teilweise erhalten.
Außer dem Bergfried lässt sich kein aufgehendes Mauerwerk mehr finden.
Der Bergfried wurde in den 70ziger Jahren restauriert und mit einer ebenerdigen Eingangtüre versehen. Seither dient er als Aussichtsturm, der aber meist nur selten (sonntags) geöffnet ist.
Wer die Burgruine besuchen will, sollte zunächst mit dem Auto durch Oberscheinfeld Richtung Prühl fahren. Unmittelbar nach dem Ortsende von Oberscheinfeld führt eine beschilderte Straße bzw. Feldweg bis zum Waldrand. Hier folgt man den Wanderweg (Blaues Dreieck) aufwärts. Auf halben Weg durch den Wald trifft man zunächst auf die Quelle "Zum Brünnle".

Created with Admarket's flickrSLiDR.
Auf Ortsfremde vermittelt das verschlafene mittelfränkische Oberscheinfeld den Eindruck, als wäre hier die Zeit vor einigen Jahren nahezu stehen geblieben. Aber in der heutigen, hektischen und ruhelosen Zeit vermittelt das Dorf eine wohltuende ruhige und idyllische Atmosphäre.
Einmal im Jahr erwacht die Ortschaft richtig zum Leben durch die Initiative des emsigen 1. Bürgermeisters Popp findet hier ein gut besuchter Handwerker, Bauernmarkt und Kunstmarkt an einem Sonntag im Mai statt. Auch in diesem Jahr wird unser Kunstkistle  wieder mit einen kleinen Marktstand an diesem Markt teilnehmen, der am 22. Mai 2011 stattfindet.