Mittwoch, 6. Juli 2011

Bismarckturm Würzburg - Modell "Götterdämmerung"

Kaum mehr beachtet und von den Stadtvätern schon lange vergessen liegt oberhalb der Weinberge "Am Stein" der Würzburger Bismarckturm. Heute ist das Bismarckwäldchen um den Turm ein Naherholungsgebiet, das man zu Fuß aus über den Stadtteil Grombühl (Rotkreuzsteige) erreichen kann.
Um den Gründer des 2. Reiches zu ehren wurden besonders in der Regierungszeit Kaiser Wilhelms II. (1888 - 1918) zahlreiche Bismarcktürme errichtet oder schon bestehende Türme umbenannt. Am Ende mag es wohl im Deutschen Reich der 20er und 30er Jahre an die 240 Türme geben haben.
Bismarcktürme wurden einerseits als Aussichtstürme konzipiert, andererseits auch als Feuertürme/Feuersäulen erbaut.
Es gab viele verschiedene Entwürfe und Bauformen von Bismarcktürmen. Die wohl bekannteste und am häufigsten zur Ausführung gekommen Form ist das Modell "Götterdämmerung".
Auch in Würzburg entschied man sich für diese Variante.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründete Prof. Dr. Oskar Schultze einen Verein zur Errichtung einer Bismarck-Feuersäule in Würzburg. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch  vom Kommerzienrat und Baumeister J.E. Weber unter der Regie des Architekten Franz Ostberg.
Die Grundsteinlegung und Fertigstellung des Turm erfolgte im Jahre 1905. Als Baumaterial wählte man Muschelkalk aus Steinbrüchen vor den Toren Würzburgs.
Noch heute trägt der 15 Meter hohe Turm eine gusseiserne Feuerschale mit 2,5 m Durchmesser, welche von einem Werk in Eisennach gefertigt wurde. Die Eingangstüre ziert auch heute noch ein Relief mit Reichsadler und Schlange, welches von dem Würzburger Bildhauer Arthur Schleglmünig gefertigt wurde.

Im Innern des Turmes führen steinerne Treppen hinauf zur Plattform.Wie es heute genau im Innern des Turmes aussieht weiß wohl niemand. Eine massive Eisentüre mit zusätzlichen Streben verschweißt soll den Eingang scheinbar für die Ewigkeit verschließen. Denkmahlschutz auf Würzburger Art und gleichzeitig der einzigste Beitrag der Stadt Würzburg zur Sicherung des Turmes in jüngerer Geschichte.
Im Innern des Turmes sollen Fledermäuse ihr Quartier aufgeschlagen haben, in dessen wachsen auf der Aussichtplattform schon kleine Bäumchen.
Vor Jahren wurden immerhin auf Initiative des Verschönerungsvereins Würzburg die Bäume und Sträucher zur stadtgewandten Seite entfernt. So kann man wenigstens, wenn schon nicht vom Turm herunter, zumindest wieder auf den Turm hinaufblicken.


Created with Admarket's flickrSLiDR.

3 Kommentare:

  1. weiß jemand ob man auf der Wiese dort rechtmäßig grillen darf?

    AntwortenLöschen
  2. Nein, darf man offiziell nicht. Gegrillt werden darf nur an den von der Stadt ausgewiesenen Grillplätzen (laut Sicherheitssatzung).

    AntwortenLöschen