Unweit vom heute noch erhaltenen "Kloster Oberzell am Main" entstand gegen Ende des 12. Jahrhunderts das Kloster Unterzell als reines Frauenkloster, welches aber weiterhin von der Männerabtei Oberzell verwaltet wurde.
Als einer der ältesten Reste aus dieser Zeit des Klosters Unterzell kann man die unteren Geschosse des heute noch erhaltenen Kirchturms der Versöhnungskirche annehmen.
Die damalige Klosterkirche war auch Begräbniskirche der Adelsfamilie "Schenken vom Roßberg" , die unweit davon ihre Burganlage hatten.
Im Bauernkrieg 1525 wurde Kloster Unterzell schwer verwüstet und war daraufhin lange Zeit verwaist und verfiel. Unter Fürstbischof Julius Echter wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Kloster wiederbelebt und neu aufgebaut.
Traurige Berühmtheit erlangte das Kloster im Zuge der Hexenprozesse in Deutschland. Die Subpriorin Renata Singer aus Unterzell wurde 1749 als eine der letzten Hexen in Deutschland auf der Würzburger Festung hingerichtet.
Nach der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Kloster vom Bayerischen Staat aufgehoben und verkauft. 1825 kaufte der Bauer A. Steigerwald die Kirche und baute sie im Erdgeschoss aus zu Stallungen und im ersten Stock zur Wohnung.
Am 31. März 1945 brannte die Anlage nach einem amerikanischen Luftangriff völlig aus.
Die Kirche blieb zunächst Ruine und wurde 1968 von der evangelischen Gemeinde erworben. Sie wurde nun notdürftig teilweise wieder aufgebaut. Seit 1971 dient der ehemalige Chorraum als eigentlicher Kirchenraum der "Versöhnungskirche Zell". Das große Längsschiff der Kirche blieb dagegen bis heute Ruine.
Von der ehemaligen Klosteranlage sind auch noch Umfassungsmauern und auch Zugangstore in Resten erhalten.
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